EJZ Bericht HSV-Profi Djourou auf Fanclub-Besuch in Lüchow
Über den Besuch des sympathischen Mannschaftsführers Johan Djourou vom Hamburger SV bei einem Fanclubtreffen im Lüchower Restaurant Athen freuten sich mit etwa 50 HSV-Fans die Fanclub-Vorsitzenden Stephan Konieczny von 'Doll in Vaart' aus Hitzacker (von links), Jörg Tiede von den Lüchower Wendländern sowie Paul Gerle (rechts) von der 'Arendseer Raute'.
Über einen Besuch von HSV-Profi und Mannschaftsführer Johan Djourou haben sich vor Kurzem die Mitglieder dreier HSV-Fanclubs aus der Region gefreut. Bei einer lockeren Plauderrunde im Lüchower Restaurant Athen kam der Bundesliga-Kicker als "sympathischer Typ von nebenan" gut an.
jw Lüchow. Für die Profis des Bundesligisten Hamburger SV ist es momentan nicht ganz einfach, bei den eigenen Fans für ausgelassene Stimmung zu sorgen. Fußballerische Glanzleistungen fallen in dieser Hinsicht seit geraumer Zeit aus, Pokale oder Titel schon länger. Immerhin sorgte am Wochenende der vorzeitig geschaffte Klassenverbleib für etwas gute Laune.
Eine Möglichkeit funktioniert allerdings verlässlich, um den HSV-Anhang zu begeistern: Ein kleiner, gemeiner Seitenhieb auf den ungeliebten Nordrivalen von der Weser. Das weiß auch HSV-Mannschaftsführer Johan Djourou, der am Sonntag als Gast von gleich drei HSV-Fanclubs aus der Region in Lüchow zu Gast war.
Drei Dinge, die ihm gar nicht gefallen, sollte der 29-Jährige bei einer lockeren Frage-Antwort-Runde benennen. "Als Antwort kam ganz trocken und wie aus der Pistole geschossen ,Bremen'", schmunzelte Jörg Tiede, Vorsitzender des Fanclubs Die Wendländer. Dafür gab es von den gut 50 HSV-Anhängern im Wendländer-Vereinslokal Athen den größten Applaus und viele Lacher. Und die Punkte zwei und drei konnte Djourou sich schenken.
Der sympathische, 1,91 m große Innenverteidiger kam bei seinem Besuch im Wendland zusammen mit Joachim Ranau als Leiter der Fanbetreuung des Bundesligisten allerdings nicht nur wegen seines obligatorischen Bremen-Bashings gut an. "Nett, geradeaus, keine Berührungsängste und um keine Antwort verlegen", war nicht nur Jörg Tiede begeistert. "So ein bisschen wie der Typ von nebenan, mit dem man im Café locker erzählt." Tiedes Wendland-Fanclub kooperiert seit Ende 2015 mit den Fanclubs "Doll in Vaart" aus Hitzacker um dessen Vorsitzenden Stephan Konieczny sowie mit der "Arendseer Raute" um Paul Gerle. Das Resultat der jüngsten gemeinsamen Bemühungen war nun der Besuch des HSV-Mannschaftsführers.
Bei der Plauderrunde präsentierte sich der 59-fache schweizer Nationalspieler als umgänglicher Typ, der mit seiner Nationalmannschaft bei der im Juni beginnenden Europameisterschaft wenigstens die Vorrunde überstehen will. Mehr Konstanz wünscht sich Djourou beim HSV, für den er mittlerweile 87 Pflichtspiele absolviert hat. Der Kicker räumte ein, es fehle auch an Qualität. "Wir haben eben keinen Reus oder Thomas Müller", so der Schweizer. Allerdings: Gegenüber den vorherigen zwei Spielzeiten gebe es Fortschritte, und darauf lasse sich aufbauen. Ein Grund für den vorsichtigen Aufwärtstrend dürfte Trainer Bruno Labbadia sein, dessen Ehrlichkeit Djourou schätzt. "Kein Rumgeeier, er sagt halt, wie es ist."
Vor dem HSV hat Johan Djourou, dessen Vertrag 2017 ausläuft und der gerne verlängern würde, auch bei anderen großen Clubs schon gespielt und Erfahrungen gesammelt, beispielsweise beim FC Arsenal London. Vielleicht fallen ihm deswegen bei weiteren Fragen große Namen ein. Ein besonders unangenehmer Gegenspieler sei Didier Drogba gewesen, ließ der Verteidiger die Fans wissen. Nicht, weil der unfair spiele, sondern "weil der einfach ein Schrank von einem Kerl ist", berichtete der Profi. Da sei man immer bis zum Limit gefordert. Den Angreifer von der Elfenbeinküste hätte der Schweizer deshalb gerne in seinem Team, wenn sein Arbeitgeber nicht aufs Geld schauen müsste. Ebenso wie Barcelonas Messi. Aber wer hätte den nicht gerne in den eigenen Reihen.
Viel gelernt habe er vom Franzosen Thierry Henry, mit dem er in London zusammen beim FC Arsenal gespielt habe, erzählte Johan Djourou, der sich bei Rückschlägen immer Rückhalt bei seiner großen Familie holen kann.
Wie bei einer großen Familie fiel nach gut zwei Stunden mit vielen persönlichen Fotos und Autogrammen am Ende der herzliche Abschied samt eines zünftigen HSV-Schlachtrufes aus. Johan Djourou und Joachim Ranau ließen große Erinnerungsbilder mit dem Dank für die Unterstützung durch die Fans da und traten dafür mit Fanclub-Schals, Büchern über das Wendland und Salzwedeler Baumkuchen beschenkt die Rückreise nach Hamburg an.
Quelle :Bericht EJZ Lüchow vom 12.05.2016